- Ein Rückblick auf einige meiner Aktivitäten bei der P"DS" -

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Vogts und Kohl

Zwei schwarze Löcher in Sport und Politik



Über 75 % aller Fußballfans wollten Hans-Hubert Vogts, bekannt auch als Berti, nach der WM zur Hölle schicken. Die miserablen Leistungen der Nationalelf in Frankreich zeigten, daß der Terrier ( sein Markenzeichen war die Grätsche), Fußball spielen ließ, der Terror für das Auge bedeutete. Statisch, ohne Risikofreude, bieder und stümperhaft, betulich und überaltert, gleichgeschaltet in ihren Außerungen, so präsentierten sich "Deutschlands beste Fußballer", nicht zum ersten Mal bei einem großen Fußballturnier. "Für viele ist der Idealprofi einer, der die Schnauze hält..",so der Kommentar von Christian Wörns nach der WM. Effenberg, Basler und Scholl, die fußballerische Intelligenz besitzen, aber leider auch eine eigene Meinung haben, fehlten im Aufgebot des Kanzlerfreundes Vogts.

Doch während der Kleine seit acht Jahren hartnäckig an seinem Stuhl klebt, sitzt der doppelt so Dicke, auch doppelt so lange, 16 Jahre, Probleme aus. Die Qualität des Fußballspiels gleicht der verfahrenen Situation in der Politik.

Das Land wirkt gelähmt durch fehlende Reformen und Ideenlosigkeit. Die alte Mannschaft Kohls würde nicht einmal im Leichenschauhaus auffallen, sie erinnert an die Unterwelt: "Lasst alle Hoffnung fahren."

Blüm, der Hessenimport, der seit vielen Jahren die Dortmunder Wähler mit erfolglosen Kandidaturen langweilt, schleicht als Kohls (kleiner) schwarzer Schatten durch die schwankenden Reihen. Am 15. April 1912, Ortszeit 2 Uhr 30 Minuten, ging es auf der Titanic vergleichsweise lustig zu !
Doch wie bekommt man den Kahn wieder flott?

Wie wäre es mit einem Austausch der Mannschaft und neuen Maßnahmen, die dauerhaft ausreichenden Nachwuchs sichern? Zum Beispiel durch die Änderung des Staatsbürgerrechts. Jedes Kind, das in den USA geboren wird, erhält automatisch die amerikanische Staatsbürgerschaft. In Deutschland haben selbst Kinder, die das Land ihrer Eltern garnicht kennen, große Probleme die deutsche Staatsbürgerschaft zu erhalten.

Ist es aber sportpolitisch gewünscht, so haben Vogts und Kohl ein großes Herz. Der waschechte Südafrikaner Sean Dundee erhielt nach einer nur kurzen Schamfrist problemlos den deutschen Pass!

Viele Jugendmannschaften könnten ohne ihre "ausländischen" Sportkameraden nicht mehr existieren. In Dortmund ist ein Anteil von über 25 % aus der betreffenden Gruppe keine Seltenheit. Diesen Spielern muss die Möglichkeit zur Entwicklung gegeben und damit der Weg in Auswahlmannschaften geöffnet werden. Frankreich wäre ohne seine schwarzen Stars, ohne seinen "Algerier' Zinedine Zidane niemals Weltmeister geworden. Nehmen wir also alle in Deutschland geborenen Menschen als gleichberechtigt an und schaffen Hemmnisse, die in einem geeinten Europa ohnehin überholt sind, ab.

Wir in Dortmund sollten damit keine Schwierigkeiten haben, denn unsere Borussia hat immer von offenen Grenzen und neuen Entwicklungen profitiert. Um die Jahrhundertwende waren es Menschen aus Polen, deutschstämmige, aber auch "richtige" Polen, die den Sport belebten. Klangvolle Namen entstammen dieser Traditionslinie:

Tilkowski, Kwiatkowski, Kapitulski, Schlebrowski, Ganowski, Dreschinski, Kutowski, Niepieklo, Michallek, Konietzka, Abramczik ...

Internationales hatte in Dortmund auch schon vor dem Bosman-Urteil Konjunktur

Aus Jugoslawien kamen Branco Rasovic und der Trainer Branco Zebec, Technik in Vollendung zeigten der Ungar Szoltan Varga und der Rumäne Marcel Raducanu, der Holländer Willi Lippens und auch der aus Hagen stammende Türke Erdal Keser. Auch mit dunkelhäutigen Spielern wurden gute Erfahrungen gemacht. Julio Cäsar, Ibrahim Tanko, Bashiru Gambo, Bachirou Salou und Dede haben in Dortmund viele Freunde gewonnen.

Vergessen wir auch nicht den schwarzen deutschen Nationalspieler Erwin Kostedde, der von 1976-1978 unter Otto Rehhagel beim BVB spielte. Nationale Beschränktheit ist in Dortmund fehl am Platz. Es muss auch in der heutigen Zeit möglich sein, einen sensiblen Spieler wie Andreas Möller, psychologisch geschickter zu behandeln. Zäh wie Leder und hart wie Kruppstahl zu sein, kann der flinke Windhund Vogts persönlich anstreben, als Erziehungsnorm hat dieses in der Öffentlichkeit nichts zu suchen.

Wir erinnern lieber an den früheren Platzwart der Borussia, an Heinrich Czerkus, der wegen seiner demokratischen Gesinnung von den Nazis vier Wochen vor Kriegende bestialisch im Rombergpark ermordet wurde.

Für das heutige Spiel wünschen wir unserer Borussia einen glatten Sieg Heute können Sie nur die Daumen halten - Morgen bei der Wahl, haben Sie es selbst in der Hand.

Also!

Stimmen Sie für einen kreativen Neuanfang in Sport und Politik

Die Farbe des Stillstands ist Schwarz
Wer Bewegung möchte, wählt Rot!

V.i.S.d.P.: Tanja Krienen




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